Wie lange hält ein Fahrradhelm?

Wie lange hält ein Fahrradhelm?

 

Ein Fahrradhelm schützt vor Kopfverletzungen und kann sogar Leben retten, dies belegen inzwischen zahlreiche Studien. Allerdings hält kein Fahrradhelm ewig. Nur wenn das Material deines Helms noch intakt ist, kann er dich wirksam schützen und Stöße beim Aufprall abdämpfen.

Wann du deinen Helm austauschen solltest und warum kein Helm für die Ewigkeit ist, erfährst du in diesem Blogartikel. Zusätzlich haben wir Tipps für dich, wie du die Lebensdauer deines Helms verlängern kannst.

 

Sofort nach einem Unfall: Helm entsorgen!

Nach einem Sturz auf den Kopf solltest du deinen Helm in jedem Fall austauschen, selbst dann, wenn der Helm keinen sichtbaren Schaden aufweist. Durch die beim Aufprall auf den Helm wirkenden Kräfte verformt sich das Material der schützenden Innenschale des Helms, dämpft dadurch den Schlag ab und schützt deinen Kopf vor schlimmeren Verletzungen. Die Außenschale aus Kunststoff bewahrt und schützt die Struktur im Inneren vor Beschädigungen. Auch bei kleineren Stürzen können durch den Aufprall minimale Risse in der Außenschale entstehen, die die Struktur im Inneren beschädigen. Dadurch wird die Stabilität beeinflusst und der Schutz deines Kopfes kann nicht mehr zu 100% gewährleistet werden.

 

Materialermüdung: Nach spätestens 3-5 Jahren Helm durch neuen ersetzen!

Selbst ohne Sturz und wenn äußerlich keine Schäden zu erkennen sind, nimmt die Schutzwirkung deines Helms aufgrund der Materialermüdung ab. Die Werkstoffe, aus denen ein Helm gefertigt ist, unterliegen einer Alterung, die je nach Gebrauchsbedingungen schneller oder langsamer voranschreitet. Auch Witterungseinflüsse wie UV-Strahlung oder Feuchtigkeit setzen dem Material zu und verringern die Nutzungsdauer.

Aber nicht nur das Material von Außen- und Innenschale wird spröde und verliert an effektiver Stoßdämpfung, auch Schnallen und Riemen werden porös, können beschädigt werden, brechen oder reißen. Sie sind aber entscheidend für die optimale Anpassung des Helms an deinen Kopf. Nur ein Helm, der richtig und fest sitzt, bietet auch optimalen Schutz bei einem Unfall.

Ist dein Fahrradhelm häufig im Einsatz, kannst du ihn drei bis fünf Jahre lang benutzen. Für einen selten benutzten Helm verlängert sich die Lebensdauer auf bis zu acht Jahre.

Beachte, dass nicht nur Stürze und die Alterung des Materials die Lebensdauer deines Helms verkürzen. Mit der richtigen Pflege und sorgsamem Umgang kannst du die Lebensdauer positiv beeinflussen. Berücksichtigst du die folgenden drei Tipps, kannst du selbst einen Beitrag zur Langlebigkeit und Sicherheit deines Helms leisten.

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Je nach Design und Anwendung gibt es Helme mit oder ohne Belüftung für Citybiker.

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Um frisch auf der Arbeit oder beim Date anzukommen bevorzugen viele Citybiker Helme mit guter Belüftung.

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Besonders beim Mountainbiken oder im Gelände ist es wichtig einen Helm mit MIPS oder WaveCel zu tragen, da hier die Gefahr zu stürzen am höchsten ist. 

Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer deines Helms

1. Schütze deinen Helm vor Witterungseinflüssen

  • Lasse ihn nicht zu lange in der Sonne liegen.
  • Schone ihn bei starkem Regen mit einer Regenhaube.

2. Sorge für achtsame Lagerung

  • Gib deinem Helm einen festen und am besten lichtgeschützten Platz, an dem er sicher liegt und nicht herabfallen kann. Schon kleine Stöße können großen Schaden anrichten.
  • Lege ihn mit der Kopföffnung nach unten in ein Regal.
  • Wenn du ihn aufhängst, verwende idealerweise einen gut belüfteten Stoffbeutel. Nutze nicht die Riemen als Aufhängung, damit diese nicht unnötig strapaziert werden.
  • Um das Material zu schonen, meide die Aufbewahrung des Helms in der Nähe starker Wärmequellen oder an einem zu kalten Ort.

3. Schmücke deinen Helm nicht mit Aufklebern

  • Lösungsmittel, die aus dem Klebstoff austreten, können das Material des Helms schädigen.

 

Prüfe deinen Helm regelmäßig

Du bist es gewohnt, deinen Fahrradhelm zu nehmen und loszufahren? Schau dir deinen Helm von Zeit zu Zeit genau an. Risse, Dellen oder Löcher schränken die Sicherheit deines Helms ein.

Electra_Kinderhelm

Electra bietet eine große Auswahl an bunten, farbenfrohen Helmen, nicht nur für Kinder.

Specialized_Align_II

Der Specialized Align II Helm mit wurde im Jahr 2021 Am ADAC Helmtest mit gut ausgezeichnet.

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Helme mit MIPS Technologie mildern über eine schwimmend gelagerte Zwischenschicht (hier gelb) die Rotationskräfte  ab.

Kleiner Exkurs zum Aufbau eines Helms

Der Aufbau eines Fahrradhelms ist im Wesentlichen für alle Fahrradhelme gleich und die verwendeten Materialien sind sich ähnlich. Die innere Schale besteht, von wenigen Ausnahmen abgesehen, aus Polystyrol (EPS) Hartschaum. Bei der Außenschale wird, je nach Helmtyp und Einsatzzweck, zwischen Hardshell und Microshell unterschieden. Dünner und leichter ist die Außenschale bei einem Microshell Helm. Microshells sind heute am weitesten verbreitet. Helme mit Hardshell Außenschale sind robuster und schwerer und kommen deswegen beispielsweise im Downhillbereich zum Einsatz.

Neben diesen beiden gängigsten Typen gibt es auch Softshell Helme, die nur aus einer Hartschaumschale mit Stoffüberzug bestehen. Von der Verwendung dieser Helme wird jedoch ausdrücklich abgeraten. Durch den Stoff gleitet der Helm bei einem Sturz nicht glatt über den Untergrund, sondern verhakt sich und stottert. Ein Schleudertrauma wird dadurch sehr viel wahrscheinlicher.

Für gute Durchlüftung des Helms sorgen Belüftungsschlitze, die den Fahrtwind als Kühlung an deinen Kopf lassen. Cityhelme sind keine Sporthelme und in der Regel weniger stark durchlüftet als Mountainbike- oder Roadbikehelme. Cityhelme mit durchgehender Oberfläche haben den Vorteil, dass sie einen besseren Wetterschutz bieten. Deshalb sind sie perfekt für alle, die regelmäßig in der Stadt mit dem Rad unterwegs sind oder täglich mit dem Rad in die Arbeit pendeln.


EPS, MIPS und WaveCel

Ein klassischer Fahrradhelm mit Innenschale aus EPS Hartschaum kann das Risiko von Schädel- und klassischen Kopfverletzungen minimieren. Er dämpft die beim Aufprall auf den Kopf linear einwirkende Kraft.

Eine Verletzung wie eine Gehirnerschütterung kann ein klassischer Helm nicht verhindern. Denn beim Aufprall entsteht nicht nur eine direkte Krafteinwirkung auf den Kopf. In der Praxis treten bei fast jedem Sturz auch Rotationskräfte auf, d.h. der Kopf dreht sich, das Gehirn im Inneren des Schädels wird „durchgerüttelt“, während der Schädel sich jedoch ruckartig bewegt. Helme mit MIPS Technologie mildern diese Rotationskräfte über eine schwimmend gelagerte Zwischenschicht im Helm ab und schützen dadurch vor Hirnschäden und starken Kopfverletzungen. Die WaveCel Technologie kommt exklusiv in Bontrager Helmen zum Einsatz und setzt genau wie MIPS auf eine Zwischenschicht im Helm, welche die durch den Sturz verursachten Rotationskräfte deutlich verringert. Wie der Name bereits verrät, ist diese Zwischenschicht wabenförmig und verhält sich je nach Aufprallwinkel unterschiedlich, was einen zusätzlichen Fortschritt in der Aufnahme der auf den Kopf wirkenden Rotationskräfte bedeutet.

Die meisten unserer Sporthelme von Specialized sind mit MIPS-Technologie ausgestattet, der Großteil unserer Bontrager Helme verfügen entweder über MIPS- oder WaveCel-Technologie.

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WaveCel Helme von Bontrager verfügen über eine wabenfürmige Zwischenschicht.

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WaveCel Helme bieten einen zusätzlichen Fortschritt in der Aufnahme der auf den Kopf wirkenden Rotationskräfte.

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Je nach Aufprallwinkel verhält sich die WaveCel-Schicht unterschiedlich.

Falls du jetzt der Ansicht bist, dass es an der Zeit ist, einen neuen Fahrradhelm zu kaufen, schau dir unsere Helme an! Solltest du Fragen dazu haben, welcher Helmtyp für dich am besten passt, ruf unsere erfahrenen Kundenberater an unter +49 (0)8033 9789020 oder +43 (0)5372 63547. Sie helfen dir gerne weiter, auch per Email.