Wie du dein Rad richtig überwinterst

Radeln im Herbst und Winter kann herrlich sein, doch nicht jeder ist in dieser Zeit gerne mit dem Fahrrad unterwegs. Die Temperaturen sind kühler geworden, die Straßen nass und rutschig, die Feldwege dreckiger und matschiger. Der erste Schnee ist im Anmarsch oder liegt bereits.

Vielleicht ist dir diese Zeit zum Radeln zu ungemütlich. Du möchtest dein Rad schonen oder auf dein Winterrad umsteigen?

Wir haben fünf Tipps für dich zusammengestellt, wie du dein Fahrrad optimal auf das Einwintern vorbereiten kannst. Lies in diesem Blogartikel, was du beachten solltest, damit dein Rad in seinem Winterquartier keinen Schaden nimmt.

1. Der Dreck muss weg

2. Kette reinigen und schmieren

3. Der richtige Reifendruck

4. E-Bike Akku im Winterschlaf

5. Stellplatz: trocken und vor Witterung geschützt

Der Dreck muss weg

Dreck, der sich über die Sommermonate am Rad gesammelt hat, muss unbedingt entfernt werden, bevor du dein Rad in den Winterschlaf schickst. Am Rad verbleibender Schmutz und Dreck kann Feuchtigkeit aufnehmen und die Bildung von Rost begünstigen.

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Nässe, Schmutz und Staub setzen deinem Rad zu. Staub und Schmutz können Feuchtigkeit aufnehmen und die Bildung von Rost begünstigen.

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Ein stark verschmutzes Rad sollte bereits nach der Ausfahrt geputzt werden. Ohne regelmäßige Pflege sind die beweglichen Teile deines Rads hohem Verschleiß ausgesetzt.

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Wenn du dein Rad nach dem Ende der Saison in den Winterschlaf schicken möchtest, putze es nochmal gründlichst und folge unseren Tipps zum Einwintern.

Entferne den Schmutz an deinem Bike behutsam. Idealerweise weichst du Schmutz und Dreck mit einem speziellen Fahrradreiniger ein und wäschst ihn dann mit warmem Wasser ab. Auch Rückstände von Elektrolytgetränken, Schweiß- und Salzablagerungen müssen gründlich entfernt werden. Verwende eine relativ weiche Bürste, einen Schwamm oder einen Lappen, keinesfalls einen Hochdruckreiniger. Dieser könnte an beweglichen oder empfindlichen Komponenten durch den hohen Druck Schaden anrichten oder Schmierfette aus den Lagern spritzen.

Achte beim Putzen darauf, ob sich bereits Roststellen gebildet haben. Diese können sich während einer Winterpause vergrößern. Entdeckst du erste kleine Roststellen, kannst du diese mit Rostlöser reinigen. Auch bei modernen Fahrrädern, an denen es nur noch wenige Bauteile gibt, die rosten können, lohnt es sich, genau hinzuschauen.

Alle Komponenten deines Fahrrads freuen sich über entsprechende Pflege ungeachtet des Materials.

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Verwende einen Lappen, Schwamm oder eine weiche Bürste, um dein Rad zu putzen und zu trocknen.

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Weiche verschmutzte Teile mit Spezialreiniger ein, bevor du den Dreck mit warmem Wasser abwäschst.

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Wir empfehlen spezielle Reinigungsmittel von Muc Off, die du bei uns im Shop bestellen kannst.

2. Kette reinigen und schmieren

Zu den besonders rostanfälligen Bauteilen deines Fahrrads gehört meist die Kette. Zwar gibt es korrosionsfreie Ketten, die wartungsarm und langlebig sind, diese sind jedoch aufgrund ihres hohen Preises selten standardmäßig verbaut.

Reinige daher die Kette und die Schaltung gründlich. Benutze einen Lappen mit etwas Kettenöl, um die Kette äußerlich zu reinigen. Je nach Verschmutzungsgrad empfiehlt sich auch ein Eimer Wasser mit Kettenreiniger. Damit entfernst du zuverlässig Schmutz und altes Fett. Zum Abschluss der Reinigung spülst du deine Kette nochmal mit klarem Wasser und trocknest sie dann gut ab.

Ist die Kette gereinigt, wird sie geölt. Verwende dazu am besten spezielles Fahrradöl. Dieses gibt es in Sprayform oder mit einem Tropfenapplikator. Trage das Öl punktuell Glied für Glied auf die Kette auf, wenn möglich an der Innenseite, und kurbele dabei ständig langsam rückwärts. Besonders dann, wenn du ein Spray benutzt, musst du aufpassen, dass kein Öl an die Bremse, Bremsscheibe oder Bremsflanke gerät. Am besten deckst du die Bremsen mit einem Tuch ab, um sie vor feinstem Sprühnebel zu schützen.

Mit dem Ölen kannst du stoppen, sobald du einen Durchlauf vollendet hast. Schalte einmal alle Gänge durch und lasse die Kette noch eine Weile kreisen, damit sich das Öl bis in die Gelenke hinein verteilen kann. Mindestens fünf bis 15 Minuten sollte das Kettenöl einwirken. Wische danach überschüssiges Öl mit einem Lappen ab, denn bei zu viel Öl und Fett kann leichter Staub anhaften.

In Vorbereitung auf das Einwintern ist es ideal, wenn du auf das kleinste Ritzel schaltest, um die Spannung auf dem Schaltwerk zu verringern.

3. Der richtige Reifendruck

Bevor du dein Rad in sein Winterquartier stellst, prüfe den Reifendruck und pumpe die Reifen, falls nötig, auf. Die Schläuche verlieren über kurz oder lang Luft. Steht das Rad auf platten Reifen, können Felgen, Schlauch und Mantel beschädigt werden.

Die Reifen sollten mindestens auf Minimaldruck aufgepumpt werden. Der maximal zulässige Druck sollte nicht überschritten werden. Zumeist finden sich Angaben zum Reifendruck auf seiner Seitenflanke. Ideal wäre es, wenn du den Reifen des eingewinterten Rads einmal im Monat drehst, damit die Belastung über den längeren Zeitraum des Stillstands nicht auf einer einzigen Stelle ruht. Ebenso sinnvoll ist eine monatliche Kontrolle des Luftdrucks.

Wer die Möglichkeit hat, das Rad über den Winter hängend zu lagern, vermeidet den Druck auf den Reifen und erspart sich die regelmäßige Prüfung des Reifendrucks. Eine hängende Lagerung ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um Rad und Reifen gut durch den Winter zu bringen.

Achtung, ein Fahrrad mit Scheibenbremsen darf nur horizontal aufgehängt werden, denn bei vertikaler Hängung können die Bremsen Luft ziehen, was zu einer Verschlechterung der Bremsperformance führt.

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E-Bikes mit vollintegriertem, nicht entnehmbarem Akku unbedingt in einem Raum mit mindestens 10 Grad Raumtemperatur lagern.

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Eine hängende Lagerung der Bikes spart Platz und ist optimal für die Reifen. Räder mit Scheibenbremsen sollten unbedingt horizontal hängen.

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Nicht immer ist genug Platz in Flur, Keller, Garage oder Schuppen. Erfahre mehr zum optimalen Stellplatz am Ende des Artikels.

4. E-Bike Akku im Winterschlaf

Schickst du dein E-Bike in den Winterschlaf, so gelten für den Akku ein paar Besonderheiten, die du unbedingt beachten solltest. Während es deinem Rad selbst nichts ausmacht, in einer kalten Garage oder im Schuppen zu stehen, schätzt dein Akku das gar nicht. Schon eine kurzzeitige Lagerung bei zu niedrigen Temperaturen (unter -10 Grad) kann den Akku dauerhaft beschädigen. Sobald die Temperaturen am Überwinterungsstandort unter fünf Grad fallen, solltest du den Akku unbedingt abnehmen und ihn in einem trockenen Raum bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad lagern. Kann der Akku nicht entnommen werden, so gilt diese Empfehlung für das gesamte Bike und sein Winterquartier.

Um eine Tiefenentladung des Akkus zu vermeiden, prüfe vor der Winterpause den Ladestand deines Akkus. Der optimale Ladestand vor einer längeren Lagerung beträgt zwischen 30 und 75%. Erst vor der nächsten großen Ausfahrt nach der Winterpause muss der Akku vollaufgeladen werden.

5. Stellplatz: trocken und vor Witterung geschützt

Den richtigen Stellplatz für dein Bike zu finden, ist vielleicht nicht immer ganz leicht, aber entscheidend, um dein Bike gut durch die kältere Jahreszeit zu bringen. Kälte ist dabei – vom E-Bike Akku und allen anderen batteriebetriebenen Komponenten abgesehen – nicht das Problem. Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen hingegen schon. Ideal ist ein trockener, gut durchlüfteter und vor widrigen Witterungseinflüssen geschützter Raum, egal ob Keller, Garage, Hausflur oder Abstellraum. Bedenke, dass Wasser, Frost und Feuchtigkeit die natürlichen Feinde deiner Fahrradtechnik sind.

Verfügst du nicht über einen derart geschützten Stellplatz für dein Fahrrad und musst das Rad im Freien überwintern, so sind eine Hauswand oder ein Unterstand gute Lösungen. Es gilt zu verhindern, dass dein Bike Regen und Schnee direkt ausgesetzt ist. Um das Rad vor Frost und Feuchtigkeit zu schützen, empfiehlt es sich, das Rad in Decken und Planen zu wickeln.

Falls du dein Fahrrad im halböffentlichen Raum abstellen musst, prüfe deinen Versicherungsschutz und vergewissere dich, unter welchen Bedingungen dein Rad gegen Diebstahl versichert ist.

Wir wünschen dir und deinem Rad eine gute Winterzeit! Solltest du noch Fragen haben, rufe uns gerne an unter +49 (0)8033 9789020 oder +43 (0)5372 63547. Unsere erfahrenen Kollegen im Kundenservice beraten dich gerne telefonisch oder auch per Mail (sales@e-bikes4you.com).