Fahrradlampen in der dunklen Jahreszeit

Obwohl ein gutes Beleuchtungssystem am Rad das ganze Jahr lang wichtig ist, rückt dieses Thema im Herbst und Winter noch einmal mehr in den Fokus, denn nur durch Sichtbarkeit bist du während der dunklen Jahreszeiten sicher im Straßenverkehr unterwegs.

Mittlerweile gibt es einige unterschiedliche Beleuchtungsmöglichkeiten. Um dabei auch der Straßenverkehrsordnung (StVO) gerecht zu werden, muss einiges berücksichtigt werden.

Aber nicht nur auf der Straße ist die Beleuchtung am Rad wichtig: Auch beim Mountainbiken in der dunklen Jahreszeit sind die richtigen Lampen ausschlaggebend, denn nur so kannst du deine Lieblingstrails das ganze Jahr lang sicher genießen.


Deine Beleuchtungsoptionen haben wir hier zusammengefasst.

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Mit der richtigen Beleuchtung bist du im Herbst und Winter sicher unterwegs.



Im Straßenverkehr:


Aktive Beleuchtung

Unter aktiver Beleuchtung werden Batterie-, Akku- und Dynamobetriebene Lampen, die vorne und hinten am Rad angebracht werden, verstanden. Sie strahlen aktiv, ohne von anderen Fahrzeugscheinwerfern angeleuchtet werden zu müssen. Bei guter Sicht und während des Tages sind sie nicht vorgeschrieben, es ist aber sinnvoll sie trotzdem immer dabei zu haben, falls das Wetter umschlägt oder du doch einmal etwas verspätet unterwegs bist. Bei vielen E-Bikes sind Beleuchtungssysteme schon vom Hersteller integriert, sodass du deine Lampen immer auf Knopfdruck einschalten kannst. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du mit Licht fahren sollst, kannst du dich an anderen Verkehrsteilnehmern und den Straßenlaternen orientieren: Wenn deren Beleuchtung an ist, ist es an der Zeit, deine Lampen ebenfalls einzuschalten. Für die bessere Sichtbarkeit ist sogar empfehlenswert, dein Licht auch unterm Tag eingeschaltet zu haben.

Für Scheinwerfer, die am Lenker oder Vorbau angebracht sind, gilt:

  • Sie müssen ein stetes, weißes Licht ausstrahlen.
  • Sie dürfen nicht blinken.
  • Sie sollten so eingestellt sein, dass der obere Rand des Lichtkegels parallel mit dem Boden verläuft und nicht den Gegenverkehr blendet.
  • Ein Dynamosystem muss mindestens eine Leistung von 3W und 6V haben.
  • Die Lichtstärke muss mindestens 10 Lux betragen.
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Beispiel eines am Lenker angebrachten Frontscheinwerfers.

Für Rücklichter, die am hinteren Ende des Rads angebracht sind, gilt es Folgendes zu beachten:

  • Sie müssen ein rotes Licht ausstrahlen.
  • Sie müssen blinken.
  • Sie sollten so ausgerichtet sein, dass das Zentrum des Lichtkegels auf einer Höhe mit der Lampe ist.
  • Die Lichtstärke sollte mindestens 10 Lux betragen.

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Dieses Rücklicht ist an der Sattelstütze angebracht.

Als Elektrizitätsquelle kann entweder ein Dynamo, ein Akku oder eine Batterie verwendet werden. Alle Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, haben wir sie hier für dich aufgelistet:

Dynamo:

+ Während der Fahrt erzeugst du selbst die für die Lampen benötigte Energie, du bist also nicht auf den Ladezustand einer Batterie angewiesen.

+ Die Scheinwerfer sind meist fest verbaut, ein Diebstahl ist demnach nicht so leicht möglich.

+ Viele neuere Modelle haben eine USB-Schnittstelle, damit du auch andere Geräte während der Fahrt laden kannst.

+ Dynamos sind die umweltfreundlichste Option, da die Energie von dir erzeugt wird.

- Die meisten Scheinwerfer brauchen eine direkte Stromversorgung und haben keinen Energiespeicher. Das bedeutet, dass deine Lampen nur dann leuchten, wenn du in die Pedale trittst. Wenn du also anhalten musst, zum Beispiel vor Ampeln, geht dein Licht aus und damit deine Sichtbarkeit verloren.

- Ein Dynamosystem ist durch extra Elemente und Verkabelungen schwerer als batterie- und akkubetriebene Lampen.

- Diese Elemente sind außerdem wartungsintensiver und können mit mehr technischen Problemen verbunden sein.

- Der Rollwiderstand ist erhöht und du musst im Vergleich zu einem Beleuchtungssystem ohne Dynamo mehr strampeln.


Batterie/Akku:

+ Ein leichtes System.

+ Du kannst die Scheinwerfer bei Bedarf abnehmen.

+ Die Scheinwerfer leuchten auch im Stillstand.

- Du musst auf deinen Batterieladezustand achten und den Akku laden bzw. die Batterien regelmäßig wechseln.

- Besonders batteriebetriebene Scheinwerfer sind weniger umweltfreundlich, da leere Batterien fachgerecht entsorgt werden müssen.

Passive Beleuchtung:

Unter passiver Beleuchtung werden Reflektoren verstanden, die dann leuchten, wenn sie von anderen Scheinwerfern angestrahlt werden. Oft werden sie auch Rückstrahler oder Katzenaugen genannt.

Sie sollten wie folgt angebracht sein:


  • Ein weißer Rückstrahler vorne.
  • Ein roter Rückstrahler hinten.
  • Gelbe Rückstrahler an beiden Pedalen.
  • Rückstrahler in den Speichen vorne und hinten oder einen reflektierenden Streifen am Reifenmantel.

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Hintere Rückstrahler müssen rot sein.

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Vordere Rückstrahler müssen weiß sein.

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Reflektoren müssen auch in den Speichen oder am Reifenmantel angebracht sein.

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Auch an den Pedalen müssen Reflektoren angebracht werden.

Zusätzlich zur Beleuchtung am Rad gibt es Fahrradhelme mit eingebauten LED-Rücklichtern, die für extra Sichtbarkeit sorgen.

Auch solltest du deine Bekleidung im Herbst und Winter bewusst wählen: Verzichte auf dunkle Stoffe und trage stattdessen helle Hosen und Jacken mit reflektierenden Elementen.

Beim Mountainbiken:

Kein echter Mountainbiker will im Winter zu lange auf das Biken nach der Arbeit verzichten und so ist Beleuchtung auch hier ein großes Thema. In der Regel werden nur Frontlichter verwendet, um Mitfahrer bei der Abfahrt nicht mit Rücklichtern zu blenden oder abzulenken. Scheinwerfer können entweder mit einer Halterung am Helm oder am Lenker angebracht werden. Einige Biker entscheiden sich sogar dafür, Lampen an beiden Positionen anzubringen, um eine optimale Sicht zu haben. Auf dem Helm montierte Lichter haben den Vorteil immer den Weg auszuleuchten, auf den du schaust, anstatt nur geradeaus. So kannst du Kurven ausleuchten bevor du deinen Lenker drehst und vorausschauender fahren. Wenn richtig befestigt, bieten Stirnlampen außerdem einen ruhigeren Lichtpegel, da dein Körper Schläge vom Trail abfängt, die bei einer am Lenker angebrachten Lampe direkt übertragen werden. 1000 Lumen sollten das absolute Minimum beim Trail fahren im Dunkeln sein, doch hier gilt: Je stärker, desto besser.


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Auch Mountainbiken geht mit der richtigen Ausrüstung im Herbst und Winter.

Egal ob im Straßenverkehr oder auf dem Trail, wenn du in den dunklen Monaten mit Vorsicht und Aufmerksamkeit fährst, steht dem Spaß nichts im Wege!